Yuri Vámos
Szenenbild Coppélia am Montmartre 1
© Eduard Straub
Szenenbild Coppélia am Montmartre 2
© Eduard Straub
Szenenbild Coppélia am Montmartre 3
© Eduard Straub
Szenenbild Coppélia am Montmartre 4
© Eduard Straub

Coppélia am Montmartre

Ballett von Youri Vámos
Musik von Léo Delibes (1836–1891)
Choreographische Assistenz: Joyce Cuoco, Uwe Schröter
Bühne und Kostüme: Michael Scott
Licht: Klaus Gärditz
Spieldauer: 2 Stunden

Uraufführung 1981 Bayrische Staatsoper München

Youri Vámos versetzt seine Coppélia in die Zeit der Belle Époque nach Paris, in die Stadt des Komponisten, dessen Musik ihn zu dieser Idee inspirierte.


Coppélius, ein alter Maler, verbringt den Abend in seinem Stammlokal, einem bekannten, verrufenen Etablissement am Montmartre, in dem der verbotene Cancan getanzt wird. Ein Grund für jeden »ehrbaren Bürger«, diesen Ort zu meiden. Es ist für ihn - wie so oft – ein sehr einsamer Abend. Er sehnt sich nach Jugend und Schönheit, Dinge, die für ihn nicht mehr erreichbar sind und nach der anmutigen Swanilda, die mit Franz, einem sympathischen, unbekümmerten Burschen aus der Nachbarschaft, befreundet ist. Im Gegensatz zu Coppélius sehnt sich dieser danach, endlich den berüchtigten Club - insbesondere die Cancan-Tänzerinnen kennenzulernen.


Er hat nur ein Problem: er ist noch minderjährig. Coppélius verschafft nicht nur Franz Zutritt, sondern auch - durch den Kauf eines Abendkleides - Swanilda und löst eine turbulente Geschichte aus.


Hinweis: Leider haben Sie den erforderlichen Flash Player nicht installiert.
Klicken Sie bitte hier um den Flash-Player in seiner neuesten Version zu erhalten
Adobe Flash Player

Die Presse

Léo Delibes Ballett »Coppélia am Montmartre« ist geschickt, ja geradezu hingerissen zusammengesetzt von Youri Vámos als bildhübsches, putzmunteres Moulin-Rouge-Divertissment mit tragischen Toulouse-Lautrec-Untertönen. [...] Léo Delibes‘ Coppélia-Komposition (präzise intoniert von den Düsseldorfer Symphonikern unter Koen Schoots) wird ihm und Ausstatter Michael Scott zur Kulisse für ein rauschendes Kostümfest. Schicke Pariser Gendarmen (an ihrer Spitze ein köstlich karikierender Jörg Simon) und ganze Formationen tanzender Maler, Dienstmädchen oder Schornsteinfeger mischen mit heiteren Defilees die Haupthandlung auf. Pantelis Zikas tanzt einen gelungen stoffeligen Hans; Istvan Herczog gibt den Künstler Coppelius als gelenkig wadenwedelnden älteren Herrn. Michael Scott hat dem Ballett einen Bilderbuch-Montmartre hingestellt. Vámos inszeniert ein Ballett für Operettenliebhaber.

Rheinische Post

Wer französischen Can Can der Jahrhundertwende liebt, ist hier richtig. Der frühere Solist Istvan Herczog mimt den alten Künstler Coppélius, Marina Antonova die Swanilda, und Michal Matys, ein exzellenter Virtuose, verdreht als Franz dem Mädchen den Kopf. Und selbst in Nebenrollen treten namhafte Solisten auf wie Guy Albouy, Jörg Simon und die junge Primaballerina Cécile Tuzii.

Welt am Sonntag

»Coppélia« ist eine Ohrwurm-Operette ohne Worte. Im Bühnen- und Kostümprunk Michael Scotts ist bei entwaffnender Präzision viel Slapstick zu sehen, etwa wenn Istvan Herczog als Coppélius jungen Mädchen das rechte Wadenwedeln vermittelt. Es gibt auch Momente klassischer Anmut wie den pas de deux Marina Antonovas und Michal Matys‘ als Traumfiguren des Malers. Die Düsseldorfer Symphoniker spielen unter Koen Schoots sehr klangschön. Das Publikum hatte spürbar seinen Spaß und auch die Compagnie bejubelte Vámos am Schluss.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Es ist das pralle Pariser Leben, das da über die Bühne des Düsseldorfer Opernhauses wirbelt. Schauplatz des Balletts »Coppélia am Montmartre« ist das berüchtigte Moulin Rouge, ein Etablissement vor dem sogar die Polizisten zeigen, das sie mehr können als leichte Mädchen und schwere Jungs zu arrestiren. Die Neufassung der »Coppélia« an der Deutschen Oper am Rhein ist eine publikumsträchtige Mischung aus Spitzentanz, Operette und Musical. Tänzerisch und ausstattungsmäßig ist dieses opulente Fest für Augen und Ohren auf höchstem Niveau.

ZDF