Yuri Vámos
Szenenbild Le sacre du printemps 1
© Eduard Straub
Szenenbild Le sacre du printemps 2
© Eduard Straub
Szenenbild Le sacre du printemps 3
© Eduard Straub
Szenenbild Le sacre du printemps 4
© Eduard Straub

Le sacre du printemps

Ballett von Youri Vámos
Musik von Igor Strawinsky (1882–1971)
Choreographische Assistenz: Joyce Cuoco
Bühne und Kostüme: Michael Scott
Licht: Klaus Gärditz
Spieldauer: 1 ¾ Stunden

Uraufführung 2002 Deutsche Oper am Rhein

Voller entfesselnder Rhythmen und Harmonien ist die Musik von Igor Strawinskys »Le sacre du printemps«, die ganz aus der Vorstellung des rituellen Tanzes hervorgegangen ist und sich mit der Vision einer großen heidnischen Feier verbindet. Youri Vámos deutet das heidnische Frühlingsopfer als ein Frühlingserwachen, als das Heranreifen junger Menschen, ihr Entdecken von Liebe und Begierde, ihre ersten Erfahrungen von Annäherung und Entfremdung und er ergründet Strawinskys Musik als eine Kraft, die urgewaltig den Frühlingsausbruch nachempfindet.


Hinweis: Leider haben Sie den erforderlichen Flash Player nicht installiert.
Klicken Sie bitte hier um den Flash-Player in seiner neuesten Version zu erhalten
Adobe Flash Player

Die Presse

Vámos' flammende Interpretation setzt in scharfem Kontrast Jugend und Alter gegeneinander und eröffnet damit eine neue Lesart. [...] Die in Bewegung übersetzte Handlung meint nunmehr kein sakrales Fruchtbarkeitsritual mehr, sondern schildert den pubertären Kampf der Geschlechter, eifersüchtig beobachtet von der Erwachsenenwelt. Dabei gelingt durchaus, dank der wendigen Compagnie und den Solisten, die Bündelung von Tempo, Spannung und Energie. [...] Der Horizont – je nach Stimmung rosa-rot bis fahl ausgeleuchtet – setzt den Effekt zu den wuchtigen Affekten des grandios rhythmischen »Frühlingsopfers«.

Süddeutsche Zeitung

Nun hat Youri Vámos [...] die ursprüngliche Opferhandlung völlig über Bord geworfen. Seine Choreographie deutet das Stück sensibel als unbestimmte Ahnung eines unerhörten erotischen Abenteuers, das zu erforschen er eine junge Tänzerschar auf den Weg schickt. [...] Vámos gelingt es, das Stück, ohne alle Mätzchen, auch fern jeder pantomimischen Ausdeutung, rein aus der tänzerischen Bewegung heraus zu gestalten. Seine Choreographie ist sinnlich, nie schmutzig oder gar peinlich. Und sie geht voll auf mit Strawinskys Musik.

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Das Publikum ließ sich gern von der grandios tanzenden Compagnie mitreißen.

Ruhr Nachrichten

Vordergründige Entwicklungspsychologie auf die Bühne zu bringen, wäre platt. Davor hütet sich Vámos, der sich gottlob aber auch von der archaischen Geschichte des Jungfrauenopfers löste, die Strawinskys Original zu Grunde liegt. Stattdessen vertraut Vámos der peitschenden, aufwühlenden Musik von Strawinsky und kreiert nahezu einen abstrakten Ballett-Abend. Die Tänzer entfachen keuchendes Tempo, bauen betörende Gruppenbilder, Menschentürme und kantige Figuren.

Neue Rhein Zeitung